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Themenauswahl zu "Einstieg in die Aquaristik":

Einstieg in die Aquaristik

Die Einrichtung eines Aquariums ist gar nicht schwer. Es gibt ein paar grundsätzliche Dinge, die man am Anfang beachten sollte, um Rückschläge zu vermeiden. Zum Beispiel die Größe des Aquariums: Wer noch keine Erfahrungen hat, denkt häufig, dass sich ein kleineres Aquarium leichter pflegen lässt als ein größeres. Doch das Gegenteil ist richtig. Eine große Wassermenge ist wesentlich stabiler als eine kleine. "Fehler" des Pflegers werden viel besser von einem großen Aquarium "weggesteckt" als von einem kleinen.

Standort

Das Aquarium sollte auf einer ausreichend stabilen und ebenen Unterlage stehen. Zum Ausgleich von Unebenheiten haben sich Thermo-Unterlagen bewährt. Viele Fische sehen zwar im direkten Sonnenlicht einfach toll aus, trotzdem empfiehlt sich eine Aufstellung des Aquariums an einer Stelle ohne direktes Tageslicht. Ansonsten können sich Algenplagen entwickeln und die Fische durch den Schattenwurf von Personen vor dem Aquarium sehr schreckhaft reagieren.

Bodengrund

Steht das Aquarium an dem gewünschten Ort, wird als erstes der Bodengrunddünger (z. B. Zac-Laterit) eingefüllt. Darüber folgt der eigentliche Bodengrund. Die einzelnen Kies- bzw. Sandkörner sollten keine scharfen Kanten aufweisen. Außerdem darf der Bodengrund keine schädlichen Stoffe an das Wasser abgeben. In unserem Katalog finden Sie diverse Bodengrundsorten, die diese Anforderungen erfüllen. Bei der Körnung ist zu beachten, dass sich sehr feiner Sand zusetzen kann, so dass kein Sauerstoff mehr in den Boden hineingelangt (erkennbar an schwarzen Stellen im Bodengrund). Sehr grober Sand oder Kies ist dagegen für viele Fische ungünstig, die im Untergrund nach Futter suchen und diesen deshalb "durchkauen". Eine mittlere Körnung von etwa 2 bis 3 mm ist in den meisten Fällen eine gute Wahl. Der Bodengrund sollte in einer Stärke von rund 4 bis 8 cm eingebracht werden, je nach Größe des Beckens. Vor dem Einbringen sollte man den Untergrund auswaschen, um Trübstoffe zu entfernen (beispielsweise in einem Eimer). Auch die Farbe des Bodengrundes ist von Bedeutung. Über sehr hellem, weißen Untergrund sind etliche Aquarienfische ängstlich oder schreckhaft und zeigen nur blasse Farben. Über dunklerem Bodengrund sehen viele Fische farbkräftiger aus. Ein Aquarium mit schwarzem Untergrund wirkt allerdings schnell dunkel, so dass letztlich auch hier ein Kompromiss am sinnvollsten ist.

Wasser

Es gibt weiches und hartes Wasser. Der sogenannte pH-Wert gibt an, ob ein Wasser eher sauer oder eher alkalisch reagiert. Es gibt Fischarten, die benötigen ganz bestimmte Wasserwerte. Die meisten Aquarienfische fühlen sich aber in einem mittelharten Wasser mit neutralem pH-Wert (pH 7) sehr wohl. Das ist heutzutage bei vielen Leitungswässern, die häufig leicht alkalisch (pH 7,4 - 8,0) sind, nur noch schwer zu erreichen. Den meisten Fischarten macht das aber nicht zu viel aus. Wir beraten Sie gerne über die Eigenschaften des Leitungswassers, und der örtliche Wasserversorger (Stadtwerke) verschickt auf Anfrage ausführliche Analysen des gelieferten Trinkwassers. Es gibt Wasseraufbereitungsmittel, die helfen, frisches Wasser fischgerechter zu gestalten; diese Mittel binden meist auch Chlor oder andere Stoffe, die Fischen schaden könnten. Außerdem sorgen sie für einen besseren Schleimhautschutz bei den Fischen.

Einrichtung

Sobald der Bodengrund eingebracht ist, füllt man bis etwa zur Hälfte Leitungswasser ein. Man sollte vermeiden, dass der Untergrund aufgewirbelt wird, indem man z. B. einen kleinen Teller auf den Bodengrund legt, auf den der Wasserstrahl gerichtet wird. Dann werden die technischen Geräte eingesetzt, aber noch nicht in Betrieb genommen: Der Heizstab sollte sich nicht direkt im Blickfeld des Betrachters befinden, dennoch ist es wichtig, dass man das Kontrollfenster gut sehen kann. Eine Temperatur von 24 bis 26 °C ist für das Wohlbefinden der meisten Aquarienfische völlig ausreichend. Einen Innenfilter setzt man am besten in eine der hinteren Ecken. Hat man sich für einen Außenfilter entschieden, bringt man die Ein- und Auslassrohre so an, dass sie einerseits ausreichend weit auseinander liegen, andererseits optisch nicht stören. Grundsätzlich gilt, dass der Filter den Beckeninhalt etwa 2 - 4 mal pro Stunde durchsetzen sollte; mehr ist meist besser, solange dadurch keine zu starke Strömung entsteht, gegen die die Fische ständig ankämpfen müssen. Jetzt geht es an die Dekoration. Mit Steinen, speziellen Moorkienwurzeln und Wasserpflanzen kann man die Unterwasserlandschaft je nach Geschmack mehr in Richtung Botanischer Garten (z. B. für kleine Salmler und Bärblinge) oder Marke Steinbruch (z. B. für ostafrikanische Buntbarsche) einrichten. Wichtig ist, dass sowohl Rückzugsmöglichkeiten als auch genügend freier Schwimmraum vorhanden sind.

Wasserpflanzen und Beleuchtung

Die Wurzeln der Wasserpflanzen werden vor dem Einsetzen etwas mit der Schere eingekürzt. Gerade bei einer Neueinrichtung ist es ganz wichtig, dass möglichst schnellwüchsige und vergleichsweise anspruchslose Pflanzen eingesetzt werden, wie z. B. Wasserpest, Wasserfreund oder Vallisnerien. Gesunde, gut wachsende Wasserpflanzen sind das beste Mittel gegen Algen, wie die Erfahrung zweifellos zeigt. Auf jeden Fall ist sehr vorteilhaft, wenn die Pflanzen gleich am Anfang gut wachsen. Da wir das Aquarium möglichst nicht direkt am Fenster aufstellen, benötigen wir eine künstliche Beleuchtung, damit die Pflanzen ausreichend Licht erhalten. Die Beleuchtungzeit sollte etwa 8 - 10 Stunden pro Tag betragen. Eine Zeitschaltuhr leistet hier gute Dienste. Nachdem wir die Wasserpflanzen eingesetzt haben und die technischen Geräte angeschlossen sind, füllen wir das Aquarium bis kurz unterhalb des oberen Randes auf. Jetzt werden der Filter sowie die Heizung und Beleuchtung eingeschaltet. Das Wasser aus dem Filterausgang sollte in der Nähe der Wasseroberfläche ausströmen, so dass die Oberfläche ständig bewegt wird. Das hat den Vorteil, dass sich keine Kahmhaut auf der Oberfläche bildet und stets genügend Sauerstoff im Wasser gelöst wird. Das Aquarium wird nun ca. 3 Wochen lang ohne Fische betrieben, bis das im Filter entstandene giftige Nitrit abgebaut ist.

Einfahren des Filters

In den nun folgenden Wochen kommt nun die wichtigste Phase bei der Neueinrichtung eines Aquariums, denn der Filter muss "eingefahren" werden. Das bedeutet, dass sich Mikroorganismen (Bakterien) im Filter bilden müssen. Vereinfacht ausgedrückt, muss jeder Aquarienfilter, egal wie er aufgebaut ist, zwei wichtige Funk­tionen erfüllen: Partikel (Schwebstoffe) aus dem Wasser entfernen und Schadstoffe abbauen. Die Schwebstoffe werden gleich vom ersten Tag an durch mechanische Filterung mehr oder weniger gut im Filter zurückgehalten. Für den Abbau der Schadstoffe, die durch Fischausscheidungen und Futterreste entstehen, werden bestimmte Bakterien benötigt, die sich erst bilden müssen. Durch diese biologische Filterung werden Schadstoffe in ungiftige Stoffe umgewandelt (oxidiert). Die genannten Bakterien stellen sich oft nicht rechtzeitig von alleine ein, daher gibt es spezielle Bakterienpräparate, die man in den Filter geben sollte. Warten Sie aber auf jeden Fall die ca. 3 Wochen ab, bis erste Tiere eingesetzt werden.

Erster Besatz

Es empfiehlt sich, nach der o. g. Einfahrzeit, zuerst nur einige wenige Fische einzusetzen und diese anfangs auch nur wenig zu füttern, da zu Beginn nur wenig Mikroorganismen im Filter vorhanden sind. Wenn die Fische in einem neu eingerichteten Aquarium deutliche Anzeichen von Unwohlsein, wie ständiges Scheuern, starke Atmung, weißliche Hautbeläge oder kleine weiße Punkte auf der Haut zeigen, könnte zuviel Nitrit die Ursache sein. Dann hilft nur noch ein Teilwasserwechsel bei gleichzeitiger Verwendung von z. B. sera toxivec, bis das Problem auch mit Unterstützung zugesetzter Bakterienpräparate beseitigt ist. Vollständig eingefahren sind die meisten Filter nach etwa 6 bis 8 Wochen. Innerhalb dieser Zeit sollte das Becken nach und nach besetzt werden.

Dünger für die Pflanzen

In manchen Aquarien wuchern die Pflanzen so sehr, dass sie beinahe monatlich ausgelichtet werden müssen - und das, obwohl sie weder mit Mineralien noch mit Kohlenstoffdioxid (CO2) gedüngt werden. Wenn die Pflanzen aber nicht wachsen wollen, steht oftmals nicht genügend CO2 zur Verfügung. Dann ist eine CO2-Düngung unentbehrlich. Mineralien- und insbesondere Eisendünger unterstützen das Wachstum zusätzlich.

Technische Hilfsmittel

Wir bieten Ihnen eine Vielzahl von technischen Geräten, die je nach Lage eine sinnvolle Ergänzung darstellen können und mit denen der Aquarianer sich die Pflege seiner beschuppten Lieblinge erleichtern kann. Das Angebot an verschiedensten Fischarten und wirbellosen Aquarientieren wie Garnelen oder Schnecken ist mittlerweile so groß, dass auch alte Hasen längst den Überblick verloren haben. Eine ausführliche Beratung ist deshalb unersetzlich. Umfassend und zuverlässig informieren kann man sich auch in guten Aquarienfachbüchern und -zeitschriften.